Uraufführung feierte das Stück „Konfusionen“ von Alan Ayckbourn im Jahre 1974. Es besteht aus fünf Einzelaktstücken, die durch Charaktere oder Orte lose miteinander verbunden sind. Darin geht es um Verwirrungen und kommunikative Missverständnisse, um Themen wie Isolation und das menschliche Bedürfnis nach Gesellschaft und Verbundenheit.
Nach einer weltweiten Pandemie untersucht Drama statt Siegen e.V., inwiefern diese Themen bis heute eine Relevanz haben. Welche Aspekte des Stücks spielen nach 47 Jahren, die seit der Uraufführung vergangen sind, noch eine Rolle? Hat sich durch die gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte der Blick auf die Szenen und Inhalte, die Einschätzung und Interpretation der Handlungen, die Sichtweise auf die Charaktere geändert? Wie zum Beispiel begegnet der Zuschauer einer Mutter dreier Kleinkinder, während der Familienvater auf Geschäftsreise ist? Wie lernt man einen One-Night-Stand kennen? Kann ein scheinbar simpler Restaurantbesuch zur Katastrophe werden? Wem kann man mitteilen, was einen zutiefst bewegt?
Über diese und viele andere Fragen reflektiert und improvisiert das Ensemble in seiner neuen Produktion auf dem Weg zum abendfüllenden Stück.
Wann?
Freitag, 10. März 2023, 20 Uhr
Samstag, 11. März 2023, 20 Uhr
Sonntag, 12. März 2023, 20 Uhr
Dienstag,14. März 2023, 20 Uhr
Mittwoch, 15. März 2023, 20 Uhr
Wo?
Kleines Theater im Lyz
St.-Johann-Straße 18
57072 Siegen
Wieviel?
15 Euro Abendkasse
13 Euro Vorverkauf
10 Euro Ermäßigt
Die Karten im Kulturbüro unter der Telefonnumer 0271 / 333-2448 oder über diesen Link online bestellt werden.
Mit großer Trauer mussten wir erfahren, dass unser lieber Freund und Schauspielkollege Wulf Paulus am 19. Juni 2022 verstorben ist.
Wir werden ihn immer in Erinnerung behalten.
Danke für den Weg, den du mit uns gegangen bist, Wulf!
Unser Ensemblemitglied Christina Lange schreibt:
"Ich erinnere mich noch gut daran, wie Wulf zu unserer Theatergruppe stieß. Es war im Herbst 2003 und wir probierten das Stück „Einer flog über das Kuckucksnest“. Wir suchten damals händeringend männliche Darsteller. Wulf war, soweit ich mich erinnere, über einen Aufruf in der Zeitung auf die Gruppe aufmerksam geworden. Vorher hatte er, wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, noch nie Theater gespielt. Mangelnde Erfahrung in Sachen Amateurtheater machte er aber sofort wett durch seine große Empathie und seine Freude und Offenheit gegenüber dem neuen Hobby. Er wurde schon bald ein unverzichtbares Mitglied der Gruppe, auch durch seine ausgleichende und interessierte Art. Wenn es einen Konflikt oder ungeklärte Missverständnisse in der Gruppe gab, konnte man immer auf Wulf zählen. Dabei zeichnete er sich aus durch seine große Sozialkompetenz, die aber dennoch nie vor einer eigenen Meinung zurückschreckte. Gemeinsam spielten wir in zahlreichen Stücken von Dürrenmatt bis Pratchett und immer überraschte Wulf mit dem Enthusiasmus, den er für das jeweilige Stück aufbrachte (und manchmal auch mit eher unpassenden schauspielerischen Einlagen, die das Bühnenerlebnis auf jeden Fall zu einem einmaligen Erlebnis machten).
Er war ein Mensch mit viel Humor. Als es bei der Produktion „K-Pax“ erstmals darum ging, ob er eine der beiden Hauptrollen übernehmen könne, besprachen wir diese Besetzungsidee mit dem ganzen Ensemble. Es handelte sich bei der Rolle um die eines Psychiaters, der zu Anfang des Stücks eher zynisch und resigniert mit seinem Job umgeht und erst im Laufe des Stücks durch einen besonderen Patienten wieder lernt, offen und wohlwollend zu handeln. Als ich im Plenum fragte, ob Wulf sich denn zutraue, zu Beginn des Stücks eher zynisch und unwirsch zu spielen, fand er meine Frage sehr lustig und versicherte mir, dass es kein Problem für ihn darstelle, auch mal eine unsympathische Figur zu spielen. Tatsächlich fand er meine Bemerkung so witzig, dass er wenig später kurz in den Flur gehen musste, wo er einen solchen Lachanfall bekam, dass alle im Probenraum ihn deutlich hören konnten.
Es war toll, einen Menschen wie ihn gekannt zu haben und so viele schöne Stunden mit ihm gemeinsam zu spielen und zu proben."
An folgenden Produktionen wirkte Wulf mit:
Einer flog über das Kuckucksnest, 2004
Der Besuch der alten Dame, 2005
Cyrano de Bergerac, 2006
MacBest, 2007
Viel Lärm um nichts, 2008
K-Pax – Wie von einem fremden Stern, 2009
Der gute Mensch von Sezuan, 2011
Top Dogs – Der Albtraum vom Glück, 2012
Ihr ständiger Begleiter, 2013
Das Experiment, 2015